Ein zentraler Berührungspunkt zwischen ESD-Schutz und Qualitätsmanagement sind die klar definierten Verantwortlichkeiten. Während die ISO 9001 auf übergeordneter Ebene festlegt, dass die Unternehmensleitung Personen einsetzen, anleiten und unterstützen muss, damit diese zur Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems beitragen, fordert die DIN EN 61340-5-1 im Bereich ESD-Schutz ganz konkret die Benennung eines ESD-Koordinators mit klar zugewiesener Verantwortung.
Diese beiden Vorgaben zeigen: Verantwortlichkeiten dürfen nicht abstrakt bleiben, sondern müssen mit klaren Rollen und Aufgaben gefüllt werden. Daraus ergibt sich für jedes Unternehmen die Notwendigkeit, einen ESD-Schutz-Verantwortlichen mit einer eindeutigen Stellenbeschreibung zu benennen. Je nach Unternehmensgröße und Struktur kann es zudem sinnvoll oder notwendig sein, auch auf verschiedenen Hierarchieebenen ESD-Beauftragte oder auch ESD-Helfer einzusetzen, um Verantwortlichkeiten transparent und wirksam zu gestalten.
Klare Zuständigkeiten sorgen nicht nur dafür, dass Normanforderungen erfüllt werden, sondern erleichtern auch Audits, verhindern Grauzonen bei der Verantwortungsübernahme und stellen sicher, dass ESD-Maßnahmen im Alltag konsequent umgesetzt werden. Damit wird der ESD-Schutz vom reinen Regelwerk zu einem gelebten Bestandteil des Qualitätsmanagements, mit direktem Mehrwert für Produktsicherheit und Kundenzufriedenheit.
Der ESD-Koordiantor nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Er muss allen Mitarbeitern, die mit ESD-gefährdeten Bauelementen zu tun haben, in qualifizierter Weise das erforderliche Verständnis für die ESD-Problematik vermitteln und ist erster Ansprechpartner für alle Fragen und Belange rund um ESD. Durch sein Fachwissen kann er die Anforderungen der verschiedenen Bereiche benennen, deren Umsetzung begleiten und die Einführung der notwendigen Maßnahmen sicherstellen. Tritt Unsicherheit bei Einrichtungen, Materialien, Geräten oder Anwendungsrichtlinien auf, klärt er diese direkt oder leitet sie an kompetente interne oder externe Stellen weiter.
In der täglichen Praxis bedeutet das: ESD-Kooridinator berät Geschäftsleitung und Fertigungsverantwortliche bei der Umsetzung der ESD-Vorschriften, bei der Auswahl von Einrichtungen, Materialien und Geräten und berichtet über die Ergebnisse regelmäßiger Überprüfungen und Audits. Zudem qualifiziert und wählt er die notwendigen Schutzkomponenten aus, überprüft neue oder veränderte Einrichtungen vor ihrem Einsatz und stellt sicher, dass alle Normanforderungen eingehalten werden. Bei festgestellten Mängeln sorgt er für Instandsetzung oder Nachbesserung.
Darüber hinaus organisiert er die erforderlichen Schulungen, die sowohl auf Hierarchie als auch auf Tätigkeiten abgestimmt sind und den Wissensstand der Teilnehmer berücksichtigen. Er unterstützt Abteilungen bei der Beschaffung ESD-tauglicher Materialien und trägt wesentlich dazu bei, durch frühzeitige Einbindung in Planungen für Maschinen, Anlagen oder Gebäude teure Nacharbeiten zu vermeiden. Um eine flächendeckende Umsetzung im Betrieb sicherzustellen, kann es erforderlich sein, in einzelnen Bereichen speziell ausgebildete ESD-Beauftragte einzusetzen, oder ESD Helfer zu benennen die zusätzlich messtechnische Überprüfungen übernehmen.
Abschließend wird deutlich, dass die Aufgaben eines ESD-Verantwortlichen sehr umfangreich sind und weit über reine Kontrollfunktionen hinausgehen. Sie erfordern ein tiefes Verständnis für Normen, Prozesse und Praxis. Sowie die Fähigkeit, dieses Wissen an Mitarbeiter weiterzugeben und im gesamten Unternehmen wirksam umzusetzen.
Gerade deshalb ist eine fundierte Ausbildung unverzichtbar. Unsere KEINATH Fachseminare und Fachkraftfortbildungen vermitteln nicht nur das notwendige Grundwissen, sondern gehen gezielt auf die praktischen Anforderungen im betrieblichen Alltag ein. So stellen Unternehmen sicher, dass ihre ESD-Verantwortlichen über das notwendige Rüstzeug verfügen, um die komplexen Aufgaben erfolgreich zu meistern und damit ESD-Schutz, Qualitätssicherung und Kundenzufriedenheit dauerhaft zu gewährleisten.
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